8. September 2020
Autor: Pascal Rügge
Die Senne entstand vor etwa 10.000 Jahren mit ihren heute verschiedensten Baum- und Pflanzenarten. Der nährstoffarme Boden ließ nicht viel Bewuchs zu. Und so entstand im Laufe der Jahre die Naturlandschaft der Senne. Noch heute ist sie ein Rückzugsort für viele Tiere. Obwohl die Senne zu fast 50 Prozent Truppenübungsplatz ist, wird nicht überall geschossen. Ein Großteil des Truppenübungsplatzes sind Sicherheitszonen für die verschiedenen Schießplätze, diese dürfen auf Grund von Blindgänger-Gefahr nicht Befahren oder Betreten werden.
Nach einem Teilabzug des Britischen Militärs führt die Bundeswehr dort zurzeit verstärkt Übungen durch, da sich die Soldaten aus Augustdorf für einen Auslandseinsatz vorbereiten. Der Truppenübungsplatz Senne bietet den Soldaten verschiedene Übungsmöglichkeiten wie zum Beispiel das Übungsdorf Tin City in der Nähe unserer Gemeinde. Hier kann neben dem Häuserkampf auch das Retten und Verbringen von Schutzpersonen geübt werden.
Da sich die Weltsicherheitslage in den letzten 10 Jahren weiter verschlechtert hat, braucht die Bundeswehr die Senne, um sich optimal auf die vielen Auslandseinsätze vorbereiten zu können. Zudem können hier stationierte Soldatinnen und Soldaten die Region im Falle einer Katastrophe zeitnah unterstützen. Ein gutes Beispiel dafür waren die Bundeswehrtestzentren im Kreis Gütersloh während der Corona Pandemie.
Zudem kann die Tier- und Artenvielfalt auch während der militärischen Nutzung weiterhin geschützt werden. Der hohe Anteil an Wildtieren findet auf Grund der menschenleeren Gebiete einen idealen Lebensraum vor. Hier können Rotfuchs, Dachs, Marder, Eichhörnchen, Igel und Feldhase ihrem natürlichen Äsungsrhythmus nachgehen.
Zu guter Letzt dürfen wir die Gemeinde Haustenbeck nicht vergessen, die 1937 im Zuge der damaligen Erweiterung des Truppenübungsplatzes unter Zwang aufgelöst wurde.
Hier ist uns wichtig: Die Ruine der ehemaligen Dorfkirche muss weiterhin erhalten bleiben, das trifft ebenso auf den Friedhof der Gemeinde Haustenbeck zu. Auch ein Betreten des Friedhofs muss weiterhin möglich und das Treffen der ehemaligen Haustenbecker auch In Zukunft sichergestellt sein. Er darf nicht verweigert werden.