Meine ersten Monate im lippischen Kreistag

9. September 2021

Meine ersten Monate im lippischen Kreistag

Leider steht der CDU-Kreistagsfraktion in dieser Wahlperiode eine klare rot-grüne Koalition mit Landrat Axel Lehmann an der Spitze gegenüber. Dadurch wird es natürlich deutlich schwieriger, unsere Themen im Kreis Lippe voranzutreiben. Allerdings kann sich jeder Schlänger darauf verlassen, dass ich – wie versprochen – meine Stimme im Kreistag klar und deutlich einbringen werde.

Ob Bundes-, Landes- oder Kreispolitik – das beherrschende Thema bleibt bis heute natürlich “Corona”. Dabei ist es mir ganz wichtig klarzustellen, dass wir als lippischer Kreistag vom Landrat lediglich über Maßnahmen informiert werden. An der Entscheidungsfindung wurden wir zu keinem Zeitpunkt beteiligt.

Für mich stand von Anfang an fest, dass Maßnahmen auf Kreisebene für “unser Schlangen” teilweise schwer verständlich sein werden. Das hat nicht unwesentlich mit der Nähe zu Paderborn zu tun. Zudem war klar, dass das lippische Impfzentrum in Lemgo für uns hier nicht gerade ideal ist. Glücklicherweise hat unser Bürgermeister Marcus Püster mit dem Bürgertelefon und dem Impftaxi alles getan, um die Entscheidungen aus Detmold für alle Schlängerinnen und Schlänger möglichst erträglich zu machen.

Das größte Aufreger-Thema der ersten Monate war für mich das neue Logo unserer Kreisverwaltung.
Natürlich kann man jetzt sagen, wen interessiert schon, was auf der Website beziehungsweise auf dem Briefpapier des Kreises steht. Allerdings ist es für mich eine Frage der Identität, für den amtierenden Landrat anscheinend nicht.

Die Präsentation des knapp 30.000 Euro teuren neuen Corporate Designs wurde wegen der Corona Pandemie von Axel Lehmann um einige Monate verschoben. Auch dies hat ja „super“ funktioniert. Zur Erinnerung: Das Logo wurde zu einem Zeitpunkt der Öffentlichkeit präsentiert und eingeführt, als Lippe die fast höchsten Corona-Zahlen in ganz NRW hatte. Kurz gesagt, es ist einfach alles schiefgelaufen. Aber jeder kann ja mal einen Fehler machen, wichtig ist dann allerdings, ihn zu erkennen und zu korrigieren.

Doch an der notwendigen Einsicht scheint es bis heute zu fehlen. So hat der Landrat das neue Logo auch in der Folgezeit stets verteidigt, obwohl es doch sehr stark an das Werbelogo eines bekannten Onlinereiseveranstalters erinnert. Somit bleibt für mich nur die Hoffnung, dass dieses Logo zumindest für einen schönen Sommerurlaub steht.

Zum Schluss ein Blick in die weitere Zukunft: Wer nun gedacht hat, mit einer rot-grünen Koalition in Lippe wird nun nachhaltiger gehandelt, der irrt. Beim Regionalplan gibt der Kreis Lippe eine Stellungnahme gegen Windkraftanlagen im Teutoburger Wald ab.

Der FDP-Antrag für den Bau einer Wasserstofftankstelle zum Wohle eines klimaneutralen ÖPNV in Lippe wird von der Koalition aus SPD und Grünen konsequent abgelehnt. Es scheint so, als dürfte Klimapolitik in Lippe nun nur noch von den Grünen gemacht werden. Es ist traurig zu sehen, wie innovative und zukunftsweisende Ideen der Ideologie geopfert werden.

Für mich als Maschinenbauingenieur steht fest: Nur technischer Fortschritt sowie innovatives Denken und Handeln können den Klimawandel bremsen beziehungsweise noch verhindern. Bleibt zu hoffen, dass auch die lippische Koalition aus SPD und Grünen dies irgendwann versteht. Es geht schließlich um unser aller Zukunft.


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