#StandWithUkraine

8. April 2022

Ankommen & Leben in Schlangen

Autor: Hannes Schoodt

Seit mehr als 75 Jahren bilden unsere freiheitlichen-demokratischen Werte die Basis für ein friedliches Zusammenleben in Europa. Das Jahrhundert der Katastrophen um die beiden Weltkriege und des „Kalten Krieges“ liegen weit hinter uns. In den letzten 30 Jahren durften wir auf unsere europäischen Nachbarn vertrauen. Ein Krieg in Europa, war zum Jahreswechsel 2022 unvorstellbar – doch leider ist es am 24. Februar 2022 zu dem Unvorstellbaren gekommen.

Mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist eine Zeitenwende angebrochen und verändert die europäische Friedensordnung und die Weltpolitik.
Der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte in einem Interview „Wir haben jetzt einen Krieg in Europa in der Größenordnung, wie wir es nur aus der Geschichte kennen“. Allem voran wird der Krieg in der Ukraine eine humanitäre Katastrophe auslösen, wie wir sie in Europa seit langem nicht mehr erlebt haben. Es muss mit einer erheblichen Zahl an Verletzten und Todesopfern gerechnet werden. Zudem kommen akute Nahrungsmittelknappheit, zerstörte Infrastrukturen und möglicherweise Massenvertreibungen hinzu. Das sind nur ein paar Gründe weshalb Ukrainerinnen und Ukrainer versuchen schweren Herzens aus ihrem Heimatland zu flüchten.

Schon jetzt sind laut UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) knapp 4 Millionen Menschen – Tendenz steigend – aus der Ukraine geflohen. Ein Großteil davon seien Frauen und Kinder. Innerhalb der Ukraine sollen sich mehr als 6,5 Millionen Menschen auf der Flucht befinden. Dies stellt eine der am schnellsten wachsenden Fluchtbewegung seit dem 2. Weltkrieg dar.
Der Großteil der Geflüchteten betritt friedlichen Boden in Polen. Aber auch in Deutschland kommen immer mehr Flüchtlinge unter. Auch in unserer Gemeinde haben die Geschehnisse für Bestürzung und Erschütterung gesorgt. Gleichzeitig ist eine fast unbeschreibliche Hilfsbereitschaft für die hier ankommenden Flüchtlinge festzustellen. Bis Ende März sind bereits 112 Flüchtlinge aus der Ukraine in Schlangen angekommen. Diese Zahl gibt jedoch nur die tatsächlich „erfassten“ Personen an. Bemerkenswert ist, dass bis auf sieben Personen, alle weiteren Flüchtlinge bei Freiwilligen und Verwandten in privaten Haushalten in allen drei Ortsteilen untergekommen sind.

Da mit weiteren Flüchtlingen gerechnet wird hat die Gemeinde Schlangen folgende Bitte: Wenn Sie Wohnraum für Flüchtlinge zu Verfügung stellen können melden Sie sich bitte! Dabei ist jedoch zu beachten, dass momentan nur die Nebenkosten übernommen werden können. Ob und ab wann auch Mietkosten gezahlt werden können, ist rechtlich zurzeit noch nicht abschließend entschieden. Die Gemeinde Schlangen bittet darum, vor der Entscheidung, Personen aufzunehmen oder auch selbst von der Grenze abzuholen, mit der Koordinierungsstelle der Gemeinde Kontakt aufzunehmen (Tel.: 05252/981-0 – es erfolgt eine sofortige Weiterleitung an die zuständige Mitarbeiterin -). Nur so kann gewährleistet werden, dass die geflüchteten Personen aus der Ukraine auch registriert sind und die benötigten Hilfen unbürokratisch erhalten.

Sachspenden können gerne bei der Osthilfe Humanitäre Initiative e.V. an der Sammelstation An der Eiche 4 in 33175 Bad Lippspringe abgegeben werden. Ansprechpartner hier sind Fritz Klöpping und Edmund Szekely. Auf der Homepage der Gemeinde Schlangen ist eine Liste (diese wird regelmäßig aktualisiert) der benötigten Gegenstände, abrufbar.

Auch können Bürger:innen sich jederzeit über das Postfach ukraine@gemeinde-schlangen.de bei der Gemeinde melden.

Fest steht, dass die geflüchteten Personen Hilfe und Unterstützung benötigen – einmal mehr können die Einwohner:innen und Bürger:innen zeigen wie bunt, tolerant und hilfsbereit unsere Gemeinde ist. Gemeinsam für #UnserSchlangen sollten wir denjenigen, die schon viel geleistet haben danken und uns Ihnen anschließen.


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