Wandern ohne Sorgen

8. April 2022

Wandern ohne Sorgen

Von Ansgar Hoffmann

„Wandern ohne Sorgen“ ist die Zeile eines Volksliedes, also für die Jüngeren eines „German and Swedish Folk Songs“. Wir haben es bestimmt schon mal gesungen, Nena hat es gesungen, Heino auch – und zwar mit „heya, heya ho“.

Gesungen wird im Wald nicht mehr so viel wie früher, gewandert schon. Der Freude an der freien Natur ist dem 21. Jahrhundert geblieben, auch wenn es heute Waldbaden, Waldyoga oder Nordic Walking heißen kann.

Die Gemeinde Schlangen hat ein großes Potenzial an wanderbarem Naturerlebnis
zu bieten.

Der Geschäftsführer der Lippe Tourismus & Marketing GmbH Günter Weigel spricht von 3 200 km Wanderwegen in Lippe. Lippe hat seit 2016 das Ziel Qualitätswanderregion zu werden und könnte es in diesem Jahr erreichen. Meilensteine dazu sind die Errichtung des Europäische Wanderkreuzes an den Extern-steinen und die Einrichtung des WALK – Kompetenzzentrum Wandern am Hermannsdenkmal als zentrale Anlaufstelle für Wandernde, Gäste, Organisationen und Einrichtungen in der Gesundheitsregion Lippe. Weigel betont die ehrenamtliche Arbeit der Wegezeichner/innen in diesem Projekt: „Ohne unsere ehrenamtlichen Wander- und Heimatvereine könnten wir diese Aufgabe nicht meistern. Sie sind die Träger des Wanderwegenetzes und damit zentrale Leistungserbringende für die Qualitätsregion Lippe.“
Ohne die ehrenamtlich Arbeitenden vor Ort geht es also nicht. In Schlangen trifft man unterwegs in Feld, Wald und Flur die Wanderwarte Jürgen Göbel und Hans Kopel-Varchmin beim Reparieren von Bänken, Aufstellen von Wegmarkierungen oder Sicherheitskontrollgängen.

„Von zentraler Bedeutung ist der Ausbau eines durchgängigen Zielwegweisungssystems für die Wanderwege. Daneben geht es um die Installierung neuer Informationspunkte (Tafeln), die den Einstieg in eine Wandertour erleichtern, eine verbesserte thematische Aufladung der Routen sowie die Modernisierung der Rastplatz-, Parkplatz- und Schutzhüttensituation.

Das Zielwegweisungssystem soll den Wandernden nicht nur die Richtung weisen und über Entfernungen informieren, sondern auch die touristischen Attraktionen der Umgebung und gastronomische Betriebe anzeigen“ schreibt Marcus Püster in einem Artikel vom September 2021. Als Bürgermeister hat er sich dem Thema angenommen und versucht den Tourismus und auch die Naherholungsqualität in der Gemeinde Schlangen in Kooperation mit vielen Akteurinnen und Akteuren voranzubringen. Dazu gehört der Kreis Lippe genauso wie die Nachbargemeinde Bad Lippspringe.

Leider hatte unsere Gemeinde vom im Jahre 2015 ausgerichteten 115. Deutschen Wandertag in Paderborn recht wenig Ertrag, ebenso vom 2018 stattgefundenen 118. Deutschen Wandertag in Detmold. Beide Male gab es Anregungen der Schlänger Lokalpolitik daran zu partizipieren, jedes Mal gab es kein Interesse daran, oder man lag im falschen Gebiet.

Eine Kooperation der Gemeinde Schlangen in beide Richtungen der Region ist also wichtig und hilfreich.

Jetzt sollte es um die Zukunft gehen. Eine gute Infrastruktur im Tourismusbereich kommt auch uns Menschen aus OWL als Erholungsfaktor und wirtschaftlich zugute:
Eine Qualitätswanderregion arbeitet mit allen im Bereich Wandern – Tourismusverantwortliche, Wandervereine, Großschutzgebiete, Naturschutz etc. – strukturiert zusammen.
Nicht zu unterschätzen ist, dass beim Überdenken der Infrastruktur Wanderwege immer auch das Spazieren, Jogging, Radfahren, Reiten, Wirtschaftswege und Tourismus in die Umsetzung eingeplant werden müssen. Das hat eine Verbesserung des gesamten Wege- und Tourismussystems zur Folge.

Im praktischen Ergebnis heißt das:
In Schlangen, wie überall in Lippe wurde das Wanderwege-system überarbeitet. In Kürze wird es neue Wandertafeln an den Wanderparkplätzen, neue Wanderkarten und Informationsmaterialien geben.
Zielwegweiser stehen schon. Die Gemeinde Schlangen hat Wege und Bänke repariert sowie Markierungspfosten aufgestellt. Besonders erfreulich ist, dass der oft kaum begehbare Weg am Jagdschloss umfassend repariert wird. Noch sind nicht alle Arbeiten erledigt, aber es ist schon sehr viel geschehen. Die örtlichen Wege wurden überarbeitet und haben neue Bezeichnungen erhalten (siehe Kasten).
Der Bau einer Wanderhütte im Langen Tal wurde geplant und wird bald abgeschlossen.

Auch wenn die letzten Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer die Wege der Region beschädigt und verändert haben, möchten die Verantwortlichen und die Politik den Bürgerinnen und Bürgern doch gerade in diesen durch Corona und Krieg vermaledeiten Zeiten ein „Wandern ohne Sorgen“ ermöglichen. Sei es durch gut ausgeschilderte und gefahrlos begehbare Wegenetze, oder einfach durch die Möglichkeit, die
Seele in Gottes freier Natur baumeln zu lassen. Ein Arzt aus Schlangen verschreibt gerne: „Gehen Sie mal regelmäßig vom Kreuzkrug zur Steinknochenhütte“. Wenn also auch auf ärztlichen Rat hin Bewegung angesagt ist: Das Abenteuer liegt direkt vor der Schlänger Haustür.
Genießen Sie die außergewöhnlich schöne und inspirierende Landschaft rund um unser Schlangen.
In diesem Sinne wünschen wir eine wunderbare Outdoor-Saison!


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