Wohngebiet, Kindergarten, Verkehrskonzept Lindenstraße

22. Mai 2020

Entwicklung in der Lindenstraße

Wer in den letzten Wochen die Lindenstraße entlanggefahren ist, sieht, dass sich hier einiges getan hat. Im ehemaligen Waldstreifen entsteht der neue Kindergarten der Johanniter, in den angrenzenden Feldern wird gerade ein Neubaugebiet geplant.

Nachdem in den letzten Jahren vor allem im Ortsteil Oesterholz-Haustenbeck neue Wohnbaugebiete erschlossen wurden, ist nun endlich Schlangen an der Reihe. Wer aktuell eine Wohnung sucht, weiß, dass Wohnraum im Moment dringend benötigt wird.

Neue Wohnflächen sind notwendig, um die Lebensqualität vor Ort langfristig zu sichern und das zu bezahlbaren Preisen. Eine Maximalverdichtung darf es vor diesem Hintergrund nicht geben.

Schlangen ist eine attraktive wie vielfältige Landgemeinde – Und so soll es auch bleiben! Die CDU hat sich auch aus diesem Grund in die Planung mit eingebracht: So wird die Gebäudehöhe an die vorhandene Bebauung angepasst, jede Wohneinheit benötigt zwei Pkw-Stellplätze, und die Spazier- und Fahrradwege rundherum bleiben erhalten.

Für die Zukunft besteht die Möglichkeit, im hinteren Bereich der Fläche Richtung Schützenstraße einen Kinderspielplatz für unsere kleinen Schlänger zu errichten. In Verbindung mit dem neuen Kindergarten entsteht hier ein attraktives Wohnviertel für junge Familien.

Wie bei der letzten Ratssitzung bekannt wurde, muss diese Planung nun auf Grund eines Verfahrensfehlers nochmals neu offengelegt werden. Deshalb müssen wir uns leider bis zum Baubeginn noch ein wenig länger gedulden, haben dafür aber die Möglichkeit nochmals Änderungswünsche der Anwohner einzuarbeiten. Diese Gelegenheit werden wir nutzen, um allen Grundstücken in Richtung Linden- und Erikastraße ein Satteldach festzuschreiben. Hierdurch bleibt den jetzigen Anliegern der Blick auf eine meterhohe Betonwand auch zukünftig erspart.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass durch diese Bauprojekte der Verkehr auf der Lindenstraße in Zukunft zunehmen wird. Das bedeutet konkret: Wir benötigen ein neues Verkehrskonzept.

Und nicht zu vergessen: Abgesehen vom Verkehrsaufkommen gilt es auch, neben dem Thema Verkehrsgeschwindigkeit auch die Begegnung von Auto-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr in diesem Konzept zu berücksichtigen. Ziel muss es sein, die Belastung der Anwohner der Lindenstraße aber auch die Belastung der Anwohner aller umliegenden Straßen so gering wie möglich zu halten.

Den Verwaltungsvorschlag auf Einrichtung einer Einbahnstraße in Richtung Gewerbepark lehnen wir aus folgenden Gründen ab: Durch die Einbahnstraße müssten alle Anlieger und Kindergartenabholer, die von der B1 kommen, erst die Schützenstraße herunterfahren und dann weiter durch die gesamte Weststraße und die Lindenstraße. Dies hätte eine große Mehrbelastung aller Anwohner der Schützen- und Weststraße zur Folge. Zudem wird der Aspekt der Verkehrsberuhigung im Hinblick auf die Geschwindigkeit eher verschlimmert als verbessert. Durch den nun mangelnden Begegnungsverkehr wird man erst recht auf der geraden Strecke zum schnelleren Fahren verleitet.

Aber für uns ist vollkommen klar, wer einen Vorschlag kritisiert, muss auch Alternativen aufzeigen. Leider wurden diese bis jetzt nicht im Ansatz berücksichtigt.

Wir könnten uns in der Lindenstraße ein Konzept nach niederländischem Vorbild vorstellen. Das heißt –  wie in vielen Wohngebieten in unserem Nachbarland üblich –  gibt es in der Mitte der Straße eine markierte Fahrspur für PKW und LKW. Rechts und links davon gibt es einen Schutzstreifen für Fußgänger und Radfahrer. Das bedeutet:
Bei Begegnungsverkehr muss man sich zwischen den Fußgängern und Fahrradfahrern einen Platz suchen. Dieses Konzept funktioniert in den Niederlanden tadellos und ist somit unserer Meinung nach in der Lindenstraße auf jeden Fall einen Versuch wert. Zudem kann man natürlich noch über ein Verbot von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen nachdenken, Anlieger wären hiervon natürlich ausgenommen.

Wir sind uns sicher, es gibt eine Lösung, mit der alle ohne große Einschränkungen gut zusammenleben können.

Es ist also wie immer: „Entwicklung heißt auch Veränderung“. Im Gegensatz zu den vielen Veränderungen der letzten Monate sind diese aber positiv für unser Schlangen. Daher möchten wir nochmal ausdrücklich klarstellen: Für die CDU hat es oberste Priorität, dass der Bebauungsplan nun schnell und rechtssicher verabschiedet wird, damit hier am besten noch dieses Jahr gebaut werden kann!

Autor: Matthias Buchheim


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